“Wir sind gerüstet für einen großen Ansturm.” Dieser Satz von Heinrich Iro, dem ärztlichen Direktor der Universitätsklinik Erlangen, geht Christiane Stark nicht mehr aus dem Kopf. Mit Ansturm sind die vielen erwarteten Corona-Patienten in deutschen Krankenhäusern gemeint. Christiane Stark, 58 Jahre alt, gehört nicht dazu. Trotzdem würde sie gerade alles dafür geben, um in einem dieser Krankenhäuser behandelt zu werden. Aber sie hat keine Chance. Ihre Operation wurde verschoben. So hat es ihr das Patientenmanagement der Uniklinik drei Tage vor ihrem OP-Termin mitgeteilt.

Stark, die nicht unter ihrem echten Namen genannt werden möchte, hatte Darmkrebs. Den Krebs hat sie besiegt. Doch seit der Tumor im vergangenen Jahr entfernt wurde, hat sie einen künstlichen Darmausgang. Er soll verhindern, dass die Operationsnarbe wieder aufgeht. Am 27. März sollte der Ausgang rückverlegt werden…